Lena wohnte bis vor kurzen in Polen bei einem Tierschützer mit vielen anderen Hunden. Sie wurde sonntags nach Deutschland gebracht. Und bereits am Mittwoch darauf haben wir sie zur Probe zu uns geholt. Die Fotos der Tiervermittlung sowie die Beschreibung der Hündin sprachen uns an. Die Fotos 1 + 2 sind vom letzten Sommer. Nr. 3 entstand bei der Tiervermittlung in Deutschland. Die 9 Stunden Fahrt hat sie ganz gut überstanden.
Und jetzt die ersten Erlebnisse und Fotos von uns.
Wir fuhren abends mit ihr nach Hause.
Man merkt gar nicht, dass sie dabei ist. Selbst kurzes Alleine lassen zum Einkaufen ist kein Problem. Und das am ersten Tag!
Der erste Spaziergang hier im Dunklen verlief gut. Sie war sehr aufmerksam aber nicht ängstlich, zog nicht und benahm sich echt gut. Das für uns unerwartete Hindernis war die Treppe. Wir wohnen im 2. Stock eines Mehrfamilienhauses. Die erste Treppe ist noch ausserhalb des Hauses. Da wollte sie schon nicht so recht, ließ sich aber überzeugen. Sind auch nur wenige Stufen. Aber dann kam der Blick auf die erste lange Treppe. Das kannte sie so wohl nicht. Sie legte sich auf den Boden vor die erste Stufe und wollte nicht. Was nun? Tragen wollten wir sie nicht, damit sie nicht denkt, ein Trageservice sei normal. Also Fleischwurst geholt und gelockt. Es dauerte anfangs lange, ich saß am Ende der Leine einige Stufen höher und wägte schon ab, ob ein Tragen für´s erste Mal nicht o. k. sei. Ich wollte da auch nicht mit Lena im Weg sitzen, wenn andere Nachbarn kommen oder gehen. Da nahm sie die ersten 3 Stufen und ich nutzte die Chance und ging im Eilschritt hoch und sie hinterher. Erste Etage erreicht. Bei der zweiten ging es dann schon besser.
Weil wir nicht wußten, wie lange sie einhält, sind wir nachts noch einmal raus. Runter wollte sie natürlich auch nicht. Weil es spät war und wir alle müde, haben wir sie dann doch getragen. Dafür ging sie dann aber schon gut die Treppen rauf (nach kurzem Zug auf die erste Stufe).
Auch die erste Nacht verlief viel besser als gedacht. Sie hatte schon nach der Erkundung der Wohnung gezeigt, dass sie gerne auf der Couch oder im Bett schlafen würde. Das möchten wir nicht, so haben wir beschlossen, sie für den Anfang ein wenig zu beschränken, so dass sie sich dort nicht hinschleichen kann während wir schlafen und es nicht mitbekommen. Die Türen schließen wollten wir nicht, sie soll uns sehen und hören können. Ein einfacher hochkant gestellter Wäscheständer als provisorische Grenze hat sie tatsächlich in Ihrem eingenen Bettchen gehalten. Sie stand anfangs mit den Pfoten auf der Kante und wollte schon gerne darüberklettern oder springen. Sie hatte sogar mal kurz verbal protestiert. Aber wir haben sie wieder auf ihren Platz geschickt und ein bischen Trockenfutter dorthin geworfen und sie blieb tatsächlich da. Wir haben zwischendurch nachgesehen, sie schlief ganz entspannt.
Lena mukste auch morgens nicht, als der Wecker ging und wir uns unterhielten. Freundlich wedelte sie hinter dem "Gitter", als sei das ganz normal.
Donnerstag früh haben wir dann die Treppe runter die Methode vom Vorabend beim letzten Raufgehen gewählt. Und siehe da, nach etwas Überzeugung ging sie. Und das Erstaunliche: seither geht sie die Treppen munter vor einem rauf und runter, als hätte sie nie etwas anderes getan. Wir finden, sie lernt sehr schnell.
Nach dem morgendlichen Spaziergang gab es Futter in der Küche,während wir frühstückten. Auch in der Küche hat sie eine Decke. Als sie anfing, zu betteln, schickten wir sie dahin. Und siehe da, nach nur 3 oder 4 mal Bringen, blieb sie schon dort.
Kochen --> Lena läuft zur Hochform auf. Betteln kann man das schon nicht mehr nennen . Sie kann mit Leichtigkeit auf den Hinterbeinen stehen und trotz ihrer ca. 35 cm Widerristhöhe auf die Arbeitsplatte gucken. Sie kann einem sogar über die Schulter gucken, wenn man am Tisch sitzt und ißt. Sie würde auch mit einem zusammen vom Teller essen. Also, da ist sie sehr distanzlos. Das Wegschicken auf den Platz gestaltete sich schwieriger als beim Frühstück. Wir mußten öfters aufstehen, was dann aber von Erfolg gekrönt war. Und wenn sie sich erst mal mit der Situation abgefunden hat, legt sie sich sofort ganz entspannt auf die Seite.
Ein späterer Besuch eines Zooladens erwies sich als sehr spannend. Sie trug verschiedene Modelle vor ohne Probleme beim teils umständlichen Anziehen. Die Mitarbeiter in der Hundegeschirrabteilung und an der Kasse gaben Leckerchen. Das war toll, wird wahrscheinlich ihr Lieblingsladen. Toll findet sie auch Büffelhautknochen.
Fortsetzung folgt...