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Tinas Erfahrungen mit den Easyboot

 

 

 

Die in meinem letzten Erfahrungsbericht beschriebenen Dallmer haben, wie dort schon erwähnt, leider das Problem, dass oft Verschleißteile kaputt gehen. Dies ging mir auf die Dauer auf die Nerven, da es regelmäßig entweder auf Tagesritten passierte oder bei Gruppenausritten ... 

Also probierte ich die Easyboots. Diese besitze ich jetzt ca. ein halbes Jahr. Ich wählte die Easyboots, weil daran kaum Verschleißteile sind und die Teile sehr robust wirken. Das sind sie auch, ein paar habe ich gebraucht gekauft, wohl schon älter, aber tun bestens ihren Dienst.

Das An- und Ausziehen ist aufwändiger als bei den Dallmer, der Trachtenriemen muss mit einem Nylonband gut auf die Trachten gezogen werden, die Schnalle fest geschlossen (so dass frau sie zwar noch mit den Fingern schließen kann, aber schon mit Kraft). Zum Ausziehen benötigt man zwei Hufkratzer, Schraubenzieher oder die Easyboots - Auszieher, mit denen die Schuhe vom Huf gehebelt werden müssen. Die Easyboots halten ausschließlich über die Krallen und die Spannung des Trachtenbandes am Huf, Scheuerstellen im Ballen sind daher ausgeschlossen.

 

Für welche Hufformen sind Easyboot geeignet?

Da die Easyboots eher rundliche Form haben, ist das Anpassen an sehr ovale Hufe schwierig. Leicht ovale normale Hinterhufe machen jedoch kein Problem. An Hufen mit untergeschobenen Trachten halten die Schuhe nicht oder sehr eingeschränkt (das Trachtenband hat dann keinen Halt). Auch bei den Easyboot gilt: Je symmetrischer die Hufe, desto besser halten die Schuhe... Der Abrieb ist sehr gering.

 

Anpassen und Anziehen:

Der Trachtenriemen der Easys lässt sich über die seitlichen Schrauben verstellen. Dieser muss ziemlich fest sitzen. Eine gute Methode ist, dieses zunächst ganz eng zu machen und dann schrittweise weiter, bis der Schuh auf den Huf geht. 

Anziehen: 

  • Den Nylonriemen um das Trachtenband legen, 

  • Schuh aufziehen und draufdrücken. 

  • absetzten, 

  • Trachtenriemen hochziehen

  • Schalle schließen. Die Schnalle muss fest zu sein, evtl. das Drahtseil anders legen. 

Hinweis: eine sehr ausführliche Anleitung zum An- und Ausziehen der Easyboots mit Fotos findet man unter http://www.easyboot.de/src/anleitung.php (Petra).

Testphase...

Ich setzte die Easyboots für normale Ausritte sowie für mehrere längere Ritte ein. Die Easyboots überraschten mich zunächst sehr positiv. Halten bombenfest, auch im Matsch, im Galopp... staun... Sehr erfreulich. Mein Pferd geht problemlos mit den Schuhen, sie sind angenehm leicht. Ich verlor keinen einzigen. Super...

Doch das Problem zeigte sich, als es mal wieder ordentlich regnete: Sobald Hufe und/oder Schuhe beim anziehen der Schuhe nass sind, ist der Halt gleich 0. Der Trachtenriemen flutscht vom Huf, schon im Schritt. Ich wiederholte die Sache öfter, immer das gleiche, Nässe und Easyboots vertragen sich nicht. Das gilt jedoch nur fürs anziehen, wenn man während des Rittes durch Wasser reitet, macht das nichts. Ich bin testweise sogar im tiefen Schnee geritten. Das halten die Schuhe aus.
Das Problem lies sich weder mit Socken, noch mit Einlagen o. ä. beheben. Der Erfinder der Schuhe kam aus New Mexico, USA, da gibt's das Problem wohl weniger...

Wer also sein Pferd in einem Reitstall hält, wo ein überdachter, trockener Putzplatz zur Verfügung steht, dem kann ich die Schuhe wärmstens empfehlen. Einfach vor dem Reiten die Hufe gut mit einem Handtuch abtrocknen, dann das Pferd putzen und zuletzt Schuhe drauf, die Schuhe trocken lagern. Mein Pferd steht jedoch ganzjährig auf verschiedenen Weiden bzw. im Offenstall, Putzplatz gibt es nicht, wenn's regnet ist alles nass und nicht richtig trocken zu bekommen. Matsch einfach trocken abbürsten, nicht abwaschen.

Sonstige Erfahrungen:

Die Easyboots sind recht rutschfest, natürlich ist ein Pferd barhuf trittsicherer, aber kein Vergleich zu halb abgelaufenen Dallmer. 

Die Schnallen sind sehr robust und öffnen sich nicht.

Der Halt nur am Hufhorn hat den großen Vorteil, dass keinerlei Gewöhnung erforderlich ist und Scheuerstellen ausgeschlossen sind.

Die Krallen sind notwendig für den Halt, gerade bei nicht so runden Hufen, man kann probieren sie wegzubiegen, kann aber sein, dass die Schuhe dann nicht mehr halten. Die Kratzer in der Hufwand sind minimal, wenn die Schuhe korrekt angepasst sind. Sind die Schuhe zu locker, gibt's fette Kratzer. Dies ist hässlich, aber nicht weiter tragisch.

Als etwas problematisch bewerte ich, dass der Huf in den Easyboots unter extremer Spannung steht. Der Hauptzug lastet auf den Trachten. Dies hat sicher negative Auswirkungen auf den Hufmechnismus. Bei einem Hufschuh, der ja nur stundenweise am Pferd ist, ist so was natürlich nicht extrem gravierend, aber ich werte es als Nachteil. 

Ich persönlich bin im Moment auf der Suche nach einer Alternative zu den Easys, wegen des Nässe- Problems.

Momentan nutze ich die Dallmer wieder und bin dabei, Hufschuhe selbst zu machen. Wenn dieses Experiment glückt, berichte ich hier.

Neuigkeiten zum Besohlen:

Meine besohlten Dallmer haben inzwischen ca. 400 km auf den Sohlen, da ich sie momentan wieder öfter nutze. Die Technik der Besohlung wie bei den Dallmer beschrieben bewährt sich hervorragend. 

Nachtrag am 21.06.04:

Meine Easyboots habe ich inzwischen verkauft. Natürlich nicht, ohne aus der ganzen Geschichte auch etwas zu lernen:
Wichtig ist, dass die Schuhe zu den Hufen passen! Das war bei den Hufen meines Pferdes und den Easyboot nicht der Fall. Im Prinzip sind die Easyboot gut, aber wenn sie nicht passen, wird der Halt instabil. Das Verlieren bei Nässe war wohl auch auf die nicht gute Passform zurückzuführen.

Ein Tipp zum Überprüfen der Passform um einen solchen Fehlversuch zu vermeiden:

Den Huf auf ein Stück Papier stellen, ummalen, ausschneiden, in den Hufschuh legen. Passt die Form gut zusammen? Wenn ja, dürfte das anpassen kein Problem sein, wenn nein, ist es schwierig bis nicht befriedigend möglich.

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